Tiere in Tanzania: Ölgemälde von N. Wakwavula.
Sieben Vertreter dieser Schule sind jetzt in der ZAK-Galerie zu sehen. Die Werke von „Tinga Tingas Erben“, so der Titel der Ausstellung, wurden von dem Fürther Arzt
und Afrikakunstsammler Bernd Kleine-Gunk nach Deutschland geholt. Flächig, ohne perspektivischen Blick und reich mit Ornamenten verziert, eröffnen sie das bunte Universum einer exotischen Tierwelt –
für europäische Augen wie ein Blick in ein Märchenbuch, das von Elefanten, Giraffen, Flußpferden, Gnus, Pfauen, Schmetterlingen, Pelikanen, Papageien, grellfarbenen Fischen bevölkert
wird.
Leiser Humor
Hinzu kommen Szenen aus dem afrikanischen Alltag: Menschen bei der Feldarbeit, beim Zubereiten einer Mahlzeit, die Rückkehr der Männer von der Jagd. Die Bilder
erzählen Geschichten und ziehen den Betrachter durch diesen inhaltlichen Reichtum, durch naiven Charme und einen leisen Humor in ihren Bann.
Dabei intendieren die Tinga-Tinga-Maler keineswegs die unkritische Darstellung einer heilen Welt. Ganz im Sinne ihres Meisters bringen sie ein Stück ursprüngliches
Afrika und kulturelle Behauptung zum Ausdruck. Indem sie den heute von Hungersnöten geschüttelten Kontinent mit einer Zeit konfrontieren, in der der Mensch mit seiner Umwelt noch im Einklang lebte,
sind die Arbeiten durchaus auch als Gesellschaftskritik zu verstehen.