A R T -  A G E N C Y   H A M M O N D

 

CELEBRATING OVER 45 YEARS OF SUCCESS

 

The past 45 years were an extraordinary journey and to have worked with the people we met along the way was the privilege of a lifetime.

Current Exhibition

Stadttheater Fürth, built by the architects Fellner and Helmer 1901/1902. © John Hammond

 

 

Michael Lassel

WELTTHEATER

Stadttheater Fürth

Königstraße 116, 90762 Fürth,

16.03. - 06.05.2025

 

 

 

 

 

 

Vernissage: 16.03.2025

Artist's Profile

Michael Lassel

Michael Lassel, Photo: © John Hammond

Michael Lassel erschafft mit seinen Werken eine faszinierende Verbindung aus handwerklicher Meisterschaft und tiefgründiger Reflexion über Geschichte, Kultur und Existenz. Seine Malerei, geprägt vom Stil des Trompe-l'œil und inspiriert von der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts, führt uns an die Schnittstelle zwischen Realismus, Surrealismus und Idealismus. In Lassels Gemälden werden alltägliche Objekte in komplexen Arrangements zu Trägern symbolischer Bedeutung. Sie erzählen von menschlicher Schaffenskraft und den zeitlosen Herausforderungen des Daseins. Durch diese poetische Verdichtung wird die materielle Welt zu einer Bühne, auf der sich Realität und Traum verweben. In Lassels Malerei finden Betrachter eine tiefe Balance zwischen intellektueller Konstruktion und emotionaler Ausdruckskraft – ein Schaffensprozess, der uns mit uns selbst und einer zunehmend virtuellen Welt versöhnt.

Virtual Tour

Artworks

Michael Lassel

Price List 

Michael Lassel

Nr.

Titel

Technik

Maße
H x B in cm

Preise
in €

 

Foyer

 

 

 

101

Zeugnisse der Wahrheit

Öl auf Leinwand

90x110

56.000

102

Die große Kuppel

Öl auf Leinwand

60x73

 35.000

103

Schöner Brunnen

Öl auf Leinwand

73x84

 63.000

104

Galerie der Ganoven

Öl auf Leinwand

65x55

 22.400

105

Melancolia

Öl auf Leinwand

60x70

 36.400

106

Seifenoper

Öl auf Leinwand

90x60

 25.200

107

Titania

Öl auf Leinwand

100x80

 58.800

108

Fine Art Fair

Öl auf Leinwand

50x60

 15.400

109

Der Schrein

Öl auf Leinwand

70x60

 42.000

110

Königsplatz

Öl auf Leinwand

85x65

 35.000

111

Exodus

Öl auf Leinwand

70x60

 36.400

112

Ein ewig' Rätsel

Öl auf Leinwand

70x60

 30.800

113

Blick vom Kapitell

Öl auf Leinwand

60x50

 35.000

114

Edikt

Öl auf Leinwand

50x60

 35.000

115

La larme rouge

Öl auf Leinwand

60x50

 35.000

116

Der Baum

Öl auf Leinwand

60x50

 30.800

117

Mitgift der Prinzessin

Öl auf Leinwand

60x50

 30.800

118

Verlassenes Nest

Öl auf Leinwand

70x60

 36.400

119

Horse Guards

Öl auf Leinwand

95x65

 54.600

120

Reflexion der Zeit

Öl auf Leinwand

70x60

 44.800

121

Tagebuch

Öl auf Leinwand

76x86

 36.400

 

2. Rang rechts

 

 

 

122

Die segnende Hand

Öl auf Leinwand

120x100

 35.000

123

Testament

Öl auf Leinwand

85x75

 35.700

 

2. Rang links

 

 

 

124

Vermählung der Gliederpuppen

Öl auf Leinwand

65x55

 33.600

125

Beletage

Öl auf Holzplatte

46x56

 30.800

126

Aedicula

Öl auf Leinwand

81x56

 56.000

 

Irrtum vorbehalten. Preise inklusive Rahmen.

Invitation

Introduction by Georg Graf von Matuschka

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Kunst!

Willkommen im Stadttheater, willkommen im Welttheater!

 

Zur heutigen Ausstellungseröffnung mit 26 ausgewählten Werken des Künstlers Michael Lassel begrüße ich Sie sehr herzlich und lade Sie dazu ein, Mensch und Werk in den kommenden Ausführungen etwas näher kennen zu lernen.

An meiner Seite begrüße ich den international renommierten Künstler, Herrn Michael Lassel und dessen Frau Tünde Lassel.

 

STADTTHEATER-WELTTHEATER, das ist ein gutes Paar mit Balance-Charakter!

Während ein Theaterregisseur auf der Zuschauerbühne Inszenierungen nach verschiedenen Ideen und Abläufen konstruiert und zu einem Ganzen werden lässt, inszeniert auch der Kunstmaler Michael Lassel auf seinen malerisch gefassten „Bühnen“ anhand von Objekt und Figuren Szenerien, die erzählerisch und metaphysisch zugleich sind. 

 

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Press

Fürther Nachrichten, 19.03.2025, MICHAELA HÖBER

 

Trickser, Täuscher, Humorist

 

Michael Lassel hat mit seiner aus der Zeit gefallenen Trompe-l’oeil-Technik international Erfolg

„Ich will die Welt akzentuierter darstellen“: Michael Lassel (re.) mit Galerist John Hammond im Foyer des Stadttheaters. Foto Thomas Scherer

 

FÜRTH – „Welttheater“ heißt die neue Ausstellung, die John Hammods Art-Agency seit wenigen Tagen im Stadttheater präsentiert. Sie führt geradewegs in ie schillernden Stilwelten des Phantastischen Realismus und des Magischen Illusionismus. Michael Lassel, seit vielen Jahren ein international renommierter Vertreter der Trompe-l’oeil-Malerei, präsentiert 26 Ölgemälde aus seinem umfangreichen Schaffen zwischen 1991 und 2024.

 

Doch was bedeutet eigentlich Trompe-l’oeil? Der französische Begriff heißt so viel wie „trügerischer Schein“ oder „Augentäuschung“ und beschreibt eine Malerei, die durch genaue perspektivische Darstellung eine solche Bildtiefe erzeugt, dass sie beinahe dreidimensional wirkt – eine Kunst mit langer Geschichte, viele barocke Kirchen sind voller Trompe-l’oeil-Effekte. „Ich täusche nicht nur das Auge, ich täusche auch die Sinne. Ich will die Welt etwas akzentuierter darstellen“, sagt Michael Lassel über seine Malerei, die unter anderem inspiriert ist von der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts.

 

In seinen dreidimensional aufgebauten bildnerischen Räumen verbindet der Künstler Elemente des Stilllebens mit symbolisch überhöhten, rätselhaften Objekten. Vertraute Dinge des alltäglichen Lebens stellt er in eine surreale Nachbarschaft. So löst die Kombination der dargestellten Objekte, sie Büsten, Instrumente, Werkzeuge, Spielkarten, Münzen oder skurrile Fundstücke von Trödelmärkten, die unterschiedlichsten Assoziationen aus. „Man kann nur das herauslesen, was man auch weiß“, meint Lassel. Und tatsächlich gibt es vieles zu entdecken an versteckten Hinweisen, Zitaten und Symbolen, wenn man sich erst einmal in seine im besten Sinn altmodischen Bildwelten versenkt.

„Schöner Brunnen“ heißt etwa ein Ölgemälde aus dem Jahr 1995, das Lassel augenzwinkernd-spielerisch aus Bierkrügen und Lebkuchendosen aufgebaut hat – Utensilien, die der Betrachter gemeinhin mit Nürnberg verbindet, hoch oben thront gar der Nürnberger Trichter, im Hintergrund sind schemenhaft Radierungen vom Schönen Brunnen zu sehen. Was man nicht gleich erkennt, darauf verweist Kulturmanager Georg von Matuschka in seiner Einführung: „Auf einer Lebkuchendose hat sich Michael Lassel in Porträtpose mit drei französischen Künstlern des Trompe-l’oeil verewigt und schaff damit eine Verbindung zwischen der Frankenmetropole Nürnberg und Frankreich. Und als Haltbarkeitsdatum hat er humoristisch sein eigenes Geburtsdatum eingefügt.“

 

In Lassels Bild „Verlassenes Nest“ von 2021 findet sich neben einem antiken Gürtel, alten Musikinstrumenten und der Pfeifensammlung des Künstlers auch ein verstecktes Zitat mit dem „Schokoladenmädchen“ des Genfer Künstlers Jean-Étienne Liotard aus der Galerie „Alte Meister“ in Dresden. „Solche Zitate zusammen zu würfeln, das ergibt eine neue Geschichte“, meint der Kunstmaler, der jedem Objekt im Bild seine eigene Wertigkeit gibt. „Melancolia“, im Vorjahr entstanden, ist das letzte Werk, das Lassel für die aktuelle Ausstellung fertiggestellt hat und das auf Abschied und Vergänglichkeit verweist. Im Zentrum eine Mädchenbüste, aus dem geschlossenen Auge rollt eine Träne, die pompöse Phantasiearchitektur darüber ist aufgebrochen und erzählt von vergangener Pracht.

 

Michael Lassel, der 1948 als Siebenbürger Sachse in Rumänien geboren wurde und seit 1986 in Fürth lebt, nahm an Ausstellungen weltweit teil, von Genf, Paris und London bis Singapur, Tokio und New York. Von ihm stammt auch ein 1998 geschaffener Beitrag zur Galerie der Stadtoberhäupter der Kleeblattstadt, nämlich das im Fürther Rathaus hängende Porträt des Alt-Oberbürgermeisters Uwe Lichtenberg – er amtierte von 1984 bis 1996.

Past Exhibition

Stadttheater Fürth, built by the architects Fellner and Helmer 1901/1902. © John Hammond

 

 

Mathias Otto & Ute Vauk-Ogawa

... VERBUNDEN

Stadttheater Fürth

Königstr. 116, 90762 Fürth, Germany

12.01. - 11.03.2025

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Artist`s Profile

Mathias Otto

Mathias Otto, geboren und aufgewachsen in Nürnberg machte 1986 den Abschluss in Kommunikations Design an der FH Nürnberg. 1988 war er Gaststudent an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg bei Prof. Scharl und ist seither tätig als freischaffender Künster und Grafiker. 2009 erhielt er den 2. Preis beim Nürnberger Nachrichten-Kunstpreis.

Mathias Otto lebt und arbeitet in Nürnberg.

 

Neben Mathias Ottos Bildern nächtlicher Romantik, in denen das Licht uns noch über unsere urbanen Sünden hinweg tröstet, führen andere Bilder aus der Intimität der Lichtinseln und weichen surrealen Konzepten der Naturerhaltung, in einer verwüsteten Landschaft.

 

Artist`s Profile

Ute Vauk-Ogawa

Ute Vauk-Ogawa arbeitet hauptsächlich raumgreifend dreidimensional, neben diese aufwendig über lange Zeiträume hinweg erschaffenen vielteiligen plastischen Installationen zu zeitgenössischen gesellschaftlich relevanten Thematiken entstehen seit Jahren auch spontane spielerische Arbeiten auf Papier, die diese plastischen Arbeiten thematisch ergänzen oder auch ganz autark für sich stehen. 

 

Hier gezeigt werden einerseits farbige Naturstudien im weitesten Sinne aus dem Themenzyklus „Eden“ sowie graphische Papercuts aus dem Zyklus „offshore“, die den Menschen in seiner tragisch-komischen Rolle als Sinnsuchenden in chaotischen Zeiten kommentieren.


Ute Vauk-Ogawa, geboren in Indonesien, aufgewachsen in Myanmar und Afghanistan, hat in München an der Akademie der Bildenden Künste Bildhauerei studiert und lebt und arbeitet in Berlin.

 

Vernissage: 12.01.2025

Virtual Tour

Artworks

Mathias Otto

Price List

Mathias Otto

 

Nr.

Titel

Technik

Maße
H x B in cm

Preise
in €

 

Foyer

 

 

 

101

Baumallee

Öl auf Holz

85 x 110

 5.000

102

Vier Jahreszeiten

96 x 111

 5.100

103

Nebel Zone 30

87 x 96

 4.300

104

Scharfe Kurve

52 x 70

 2.000

105

Kran

72 x 54

 2.000

106

Waldweg mit Holzstapel

55 x 66

 2.100

107

Brunecker Straße/Lagerhalle

80 x 110

 4.500

108

Brunecker Straße/Baustelle

80 x 100

 4.400

109

Der Mantel

105 x 67

 3.800

110

Geranien

62 x 74

 2.700

111

Bushalte Nordring

70 x 110

 4.100

 

 

 

 

 

 

2. Rang rechts

 

 

 

112

Irokesenschnitt

Öl auf Holz

110 x 150

 8.900

113

Grüngürtel

110 x 145

8.800

 

 

 

 

 

Artworks

Ute Vauk-Ogawa

Price List

Ute Vauk-Ogawa

Nr.

Titel

Technik

Maße
H x B in cm

Preise
in €

 

Foyer

 

 

 

114

Sonnenflecken

Collage

82 x 60

 1.250

115

Zwölf Halme

Collage

82 x 60

 1.250

116

Schwarm

Papercuts

64,8 x 88,1

 2.100

117

Eva, Eve, Heeva

Papercuts

60 x 69

 1.650

118

Grüne Kelche

Collage

64,1 x 83,4

 1.800

119

Moos

Collage

82 x 60

 1.250

120

Eat Me

Collage

82 x 60

 1.250

121

Noli Me Tangere

Papercuts

61,9 x 80,1

 1.850

122

Kleine Blüten

Collage

82 x 60

 1.250

123

Phönix

Papercuts

92,5 x 68

 1.850

124

Fünf Gewächse

Collage

114,8 x 85,

 2.000

125

Grünes Feld

Collage

62,2x 64

 1.150

126

Rasenstück

Collage

62,2 x 64

 1.150

127

Akrobaten I

Papercuts

74 x 56

 1.400

128

Akrobaten III

Papercuts

87 x 68

 1.850

 

 

 

 

 

 

2. Rang links

 

 

 

129

Chicks

Papercuts

60 x 64

 1.350

130

Jonas

Papercuts

51,5 x 49,5

 1.250

131

Lemur

Papercuts

47,5 x 41,3

 1.250

132

Akrobaten II

Papercuts

68 x 52

 1.400

133

Georg

Papercuts

87 x 68

 1.600

 

 

 

 

 

Invitation

Press

Fürther Nachrichten, 16.01.2025, MICHAELA HÖBER

 

Filigrane Objekte und düstere Ölbilder

Zwei auf den ersten Blick ungleiche Künstler zeigen ihre Werke im Fürther Stadttheater.

 

FÜRTH - Die Bildhauerin und Objektkünstlerin Ute Vauk-Ogawa arbeitet hauptsächlich raumgreifend dreidimensional, zu ihren plastischen Installationen sind die Vorstudien auf Papier, sogenannte "Papercuts", in der Ausstellung zu sehen. Beim flüchtigen Betrachten glaubt man, feingebogene Drähte in den Bilderrahmen zu erkennen. Doch die Künstlerin, die 2002 den zweiten Platz beim NN-Kunstpreis belegt, hat erst gezeichnet und dann mit einem Skalpell die Figuren ausgeschnitten, das wirkt plastisch und erzeugt eine räumliche Wirkung. Ihr Bild "Akrobaten" zeigt stürzende, fallende Figuren. "Das ist eigetlich ein fingierter Titel", sagt sie, "ich will das Emotionale ansprechen und dem Betrachter seine eigenen Assoziationen lassen." Das Werk mit dem Titel "Noli me tangere" (Berühre mich nicht") ist in Corona-Zeiten entstanden. Es zeigt symbolhaft Krebse in ihrem Panzer, die sich zwar gefährlich nahekommen, mit ihren Scheren jedoch die anderen zugleich auf Abstand halten.

 

Einen ganz anderen Charakter haben ihre farbigen, eher spielerischen Collagen aus der Serie "Eden". Sie zeigen Naturstudien auf japanischem Shojigami-Papier, mehrmals eingefärbt und bemalt und in feine Streifen zerlegt. "Eine Mischung aus total gewollt und Zufall, eine Feier der Natur", wie es die Künstlerin beschreibt, die 1957 in Jakarta geboren wurde, in Birma und Afghanisan aufwuchs, einige Jahre in Erlangen zur Schule ging, in Münschen Bildhauerei studierte und seit vielen Jahren in Berlin lebt.

 

Dystopische Landschaften

Mathias Otto zeigt in der Ausstellung seine Nachtbilder, dystopische Landschaften, nächtliche Baustellen, öde Vorstadtstraßen, finstere Waldstücke. Das wirkt zunächst düster und unheimlich. Doch auch wenn einige Bilder wie "Tatort"-Aufnahmen wirke, so erklärt Hans-Peter Miksch, ehemaliger Leiter der städtischen Kunstgalerie, in seiner Laudatio, gehe es dem Künstler vielmehr darum. Wolken reißen auf, unten im Dunkeln ist ein Kran zu erkennen, der wie ein Kreuz angeordnet ist, mit drei roten Markierungslichtern an den Enden. Dies lässt Raum für persönliche Assoziationen.

 

Zurück zum Ausstellungstitel "... verbunden", hier erkennt Laudator Miksch bei allen Unterschieden doch eine strukturelle Gemeinsamkeit zwischen dem Maler und der Bildhauerin. "Während Mathias Otto die nächtliche Verfremdung sucht, beschäftigt sich Ute Vauk-Ogawa mit den Unterschieden von Kulturen, individueller Verortung und Gefühlen der Entwurzelung, einer Art Entfremdung".

 

 

Introduction by Hans-Peter Miksch

Stadttheater Fürth, 12.Januar 2025, „verbunden“ – Ute Vauk-Ogawa & Mathias Otto

                c/o Hans-Peter Miksch, Fürth

 

Für die Ausstellung im Stadttheater Fürth haben Ute Vauk-Ogawa und Mathias Otto den Titel „...verbunden“ gewählt. Wir sollten nicht darüber grübeln, was die Beiden methodisch oder motivisch verbindet. Die Verbundenheit ist in allererster Linie eine 20jährige freundschaftliche Beziehung unter Künstlerkollegen. Gelegenheiten, gemeinsam auszustellen, gab es bereits früher.

Lassen Sie mich beginnen mit der Vorstellung von Ute Vauk-Ogawa:

Die Künstlerin wurde 1957 in Jakarta geboren. In Indonesien verbrachte sie nur eine kurze Zeit ihrer Kindheit, stattdessen wuchs sie auf in Burma bzw. Birma, das seit 1989 Myanmar genannt wird, sowie in Afghanistan. Studiert hat sie Mitte bis Ende der 1980er Jahre in München bei dem Bildhauer Leo Kornbrust. Ute Vauk-Ogawa hat Jahre in München gelebt und lebt jetzt in Berlin, aber sie hat auch eine starke Verbindung zu Japan, wo sie zweimal längere Zeit gelebt und gearbeitet hat. Ihr Doppelname zeigt an, dass ihr Mann Japaner ist, übrigens seines Zeichens Bildhauer.

In unserer Region ist sie keine Unbekannte, ihre Arbeiten beeindruckten schon in den 1990ern bei der NN-Kunstpreis-Ausstellung, an der sie mehrmals teilnahm. Ich durfte sie 1997 einladen ins Kunsthaus Nürnberg und 2004 zu einer Einzelausstellung in die städtische kunst galerie fürth. Vielleicht freuen sich außer mir also noch andere Menschen, wieder einmal Arbeiten von Vauk-Ogawa hier vor Ort sehen zu dürfen.

Die Aufzählung der verschiedenen Länder, in denen die Künstlerin kürzere oder längere Zeit gelebt hat, ist vor allem von Bedeutung, weil sie in einem autobiografischen Text auf ihrer website erklärt, worum es ihr in ihrem Kunstschaffen geht, aus welchem Grundgefühl heraus sie künstlerisch gestaltet:

Es geht um das Verhältnis des Menschen zur Welt, um Kommentare zur individuellen Verortung und kulturellen Haltsuche des Einzelnen in der sich in unendlichen Facetten manifestierenden und im rasanten Wandel befindlichen Welt. Geboren in Indonesien, aufgewachsen in Myanmar und Afghanistan sind mir ein fremder Blick und Gefühle der Entwurzelung geblieben, die mir Außenansichten auf die Gesellschaft ermöglichen und Fragen nach Identität und Zugehörigkeit aufwerfen.“

Diesen Grundsatzfragen (Identität = ein neutrales, unbelastetes Wort für Heimat; der rasche Wandel der Welt, vulgo der Werte, unterminiert Identität/Heimat) geht die Künstlerin üblicherweise in mehrteiligen Wand- und Rauminstallationen nach. Hier im Theater zeigt sie den Gegebenheiten angepasste kleinformatige Werke, die spielerischer und spontaner sind.

Das Statement von Vauk-Ogawa kann als ein Kommentar zu ihren roten Drahtfiguren ebenso vorstanden werden wie zu ihren Papercuts, also Papierschnitten, die mit dem Skalpell entstehen. Wir begegnen nackten, entindividualisierten Geschöpfen. Sind es Schauspieler? Akrobaten? Opfer von Aggression? Fallende und stürzende oder geworfene Geschöpfe? Wir können das nur von Fall zu Fall entscheiden, wenn wir uns in unserer jeweiligen Verfassung hineinprojizieren. Wenn wir mit anderen Worten ein fühlendes Denken zulassen analog zur bildnerischen Intelligenz der Künstlerin.

Der Bildhauer Lothar Fischer schrieb über solche Kunstfiguren aus Draht, die eine archaische, sinnbildhafte Darstellung analog zur Natur des Menschen verkörpern, eine, wie er es nennt, Vorstellung vom Menschen als Kunst-Puppe, dass sie von allen Hochkulturen mit Ausnahme des Islam entwickelt wurden. Das Gebot der Naturnachahmung kam erst später auf (Lothar Fischer, Zur Kunst aus bildnerischer Sicht, 2001).

Die Figuren erinnern an die hölzernen Malerpuppen mit ihren Kugelgelenken oder entfernt auch an indonesische Stabpuppen. In den Papercuts treten sie nicht nur vereinzelt auf, sondern auch als Gruppe, in einem Theater als Ausstellungsort denkt man vielleicht an eine Tanzcompagnie. Etwas Spielerisches lässt sich genauso gut imaginieren wie etwas Kämpferisches. Einzelne Figurinen sind auf bedrohliche Weise mit einem Reptil konfrontiert, oder sie sind bereits im Bauch eines mit furchterregenden Zahnreihen bewehrten Fisches oder Fischähnlichen. Daneben gibt es eine Reihe von Cut-outs nur mit Tieren, mehrere davon, als wären es Geschöpfe aus der Kreidezeit oder böse Geister einer fernöstlichen Kultur. Die aus Draht gebogenen oder mit dem Skalpell geschnittenen Figuren haben keine Mimik, eine Form menschlicher Regung (= Gefühl) lässt sich nur aus der Körperhaltung ableiten. So schlicht die zu Permutationen arrangierten, schattenrissartigen Gestalten sind, können wir uns nicht dem Drang entziehen, sie als Stellvertreter zu sehen, ihnen sozusagen ein Schicksal und ein Gefühlsleben zuzusprechen.

Eine andere Tonart schlagen die stark farbigen Collagen aus der Serie „Eden“ an:

Gegen das Tumultuarische der Tier- und Menschenwelt stehen ruhige Flächen. Sie sind rhythmisiert mittels Reihen von Halmen oder Blattstreifen und Pflanzenformen. Der Betrachter erkennt Palmenblätter, Blüten, Früchte. Diese klar strukturierten Collagen in kräftigen, warmen Farben erinnern sofort an Henri Matisse. Sie wirken trotz ihrer Zweidimensionalität stofflich-dicht. Die Ausschnitthaftigkeit mancher dieser Naturanklänge macht sie gewissermaßen zu intimen „Kleinen Rasenstücken“.

Ich kann nicht entscheiden, ob es Absicht oder Zufall ist, dass die Collagen mit den gerissenen, sichtbar nicht perfekten vegetabilen Formen mich an die japanische Haltung des Wabi Sabi denken lassen, an den Gedanken der Schönheit des Unvollkommenen, wie man ihn in Betrachtung der Natur erlebt? Sie erinnern sich, dass man in Japan bspw. bei der Keramik den Rand eines Gefäßes lieber unrund macht, dass ein Fleck, eine Fehlstelle den Gegenstand nach dieser Anschauung lebendiger und deshalb wertiger wirken lassen. Es ist eine fast schon melancholische Betrachtungsweise der Dinge, die dem Alten einen höheren Rang einräumt als untadeligen, verwechselbaren Fabrikprodukten. Vielleicht ist das ja eine Überinterpretation. Aber jede Papiercollage ist gewissermaßen auch ein Stück Recycling, und ist das nicht die Brücke zur Philosophie des Wabi Sabi?

Die Themen von Ute Vauk-Ogawa, erinnern wir uns noch einmal an ihr Statement, sind Fragen nach Heimat oder Entwurzelung in einer multikulturellen Welt von Ungleichzeitigkeiten. Es gibt nicht die eine Welt, so wie es nicht die eine Kultur und nicht die eine Kunst gibt. Dazu kommt die uralte Dichotomie Natur – Kultur. Die Cut-outs sind Echo der raumgreifenden Installationen und des Einfühlens in die tragisch-komischen Versuche des Menschen, im Mit- und im Gegeneinander Sinn zu finden. Die Collagen sind Natur-Miniaturen, sind wie das Licht reflektierende Schmucksteine, sind Verbeugungen vor einer Harmonie der Natur, die ohne uns - ohne Sinnsucher - auskommt, Harmonie als fragloses So-Sein.

 

 

Mathias Otto ist ein Jahr jünger als Ute Vauk-Ogawa: 1958 geboren in Nürnberg, hat er Kommunikationsdesign an der FH Nürnberg, der heutigen TH Simon Ohm, studiert. Danach war er Gaststudent bei Prof. Ludwig Scharl an der Kunstakademie Nürnberg. Mathias Otto hat inzwischen einen Ruf als gegenständlicher Maler von Nachtstücken, er hat sich dem Genre der Nachtbilder verschrieben.

Stets hat er auch Bilder gemalt, die keine nächtliche Szenerie zeigen; in der Ausstellung hier sind es die von ihm ausdrücklich so titulierten dystopischen Landschaften, also Bilder einer menschenfeindlichen Zukunft, inspiriert von den Braunkohle-Tagebaurevieren in der Lausitz bzw. in Mitteldeutschland.

Doch das Gros aller Arbeiten sind nächtliche Ansichten, ob es Waldstücke oder Innenräume/Interieurs sind, Straßenszenen, Szenen aus den Vorstädten bzw. dem Umland der Städte.

Die Nacht und ihre Wirkung auf uns Menschen ist in Märchen und in Romanen, in Gedichten und in Filmen thematisiert worden, Philosophen und Psychoanalytiker haben sich damit beschäftigt, viele Ausstellungen haben das dankbare Thema in allen Facetten gezeigt. Die entscheidende Erkenntnis ist, dass die Nacht einerseits in uns ist (tief drinnen), aber auch im Weltall (weit draußen). Und weder die innere noch die äußere Nacht lässt sich ausloten. Es ist nicht nur eine Metapher, dass das Bekannte in der Nacht zu etwas Unbekanntem werden kann, Vertrautes wird fremd. So schreibt die Psychologie dem Menschen eine Tag- und eine Nachseite zu. Andererseits wird jeder Tristesse gerne der gnädige, beschönigende Mantel der Nacht umgehängt. In den Epochen der Menschheitsgeschichte, in denen die Religion schwarze Pädagogik war, war die Nacht ganz anders konnotiert, ob sie nun Reich der Toten, von Geistern oder gar des Teufels selbst war. Noch im Anfang des 19. Jahrhunderts wurden bittende Zeilen gedichtet wie „In Licht und Dunkelheit, Herr, bleib bei mir“ (Henry Francis Lyte). Natürlich ist es kein Gerücht, dass Dunkelheit und das Ruhen des Arbeits- und gesellschaftlichen Lebens Verbrechen und Untaten begünstigen.

 

Bevor es jetzt allzu philosophisch-grundsätzlich wird, will ich Mathias Otto zitieren, der mir bei meinem Atelierbesuch über seine Vorliebe zu nächtlichen Motiven sagte, dass sein Impuls darin besteht, dass er etwas Schönes (!) sieht und das zeigen möchte. Er spricht damit aus, dass seine Intention nicht Sensationslust ist oder eine Lust am Erschrecken.  Seine Motive entspringen dem quasi allnächtlichen Erstaunen, dass etwas Bekanntes sich scheinbar oder tatsächlich verwandelt, weil es in einem ‚anderen Licht‘ erscheint. Er will nicht schockieren oder verstören. Und wenn einige Tafelbilder wie „Tatort“-Aufnahmen wirken, dann ist das vorrangig dem Krimi-Konsum geschuldet, unserer Erwartungshaltung, unserer Konditionierung. Das Adjektiv „düster“ passt höchst selten auf eines seiner Nachtbilder. Das Unheimliche ist ja gleichzeitig das Heimliche, also das Heimelige, oder anders: Die Nacht schenkt uns auch Geborgenheit.

Etwas Schönes zeigen, damit meint Mathias Otto etwas Alltägliches, das nur durch den Mangel an natürlichem Licht verklärt wird. Als Maler steht er zwischen der Tradition der realistischen, aber auch der romantischen Malerei.

Ein wunderschönes Beispiel für diesen Spagat, der je nach Gemütsstimmung der Betrachter zu der einen oder der anderen Seite ausschlägt, ist das fast quadratische Bild „Nebel Zone 30“ (man muss das lesen als „Nebel in der 30er Zone“):

Eine zum Bildhintergrund ansteigende Anliegerstraße ist abmarkiert als Tempo-30-Zone. Die Bebauung neben dem Gehweg ist nicht zu erkennen, ebensowenig wie das, was hinter der Kuppe ist, denn über allem liegt dichter Nebel. Auf den Parkstreifen links und rechts der schmalen Straße stehen PKWs. Die Modelle kann man eindeutig erkennen. Der rechte Parkstreifen ist unterbrochen durch eine Baumscheibe, in der ein winterlich-kahler, relativ junger Baum steht. Der Nebel ist so stark, dass die Straßenlampe hinter der Baumscheibe, die vom Standpunkt des Betrachters aus in der blattlosen Krone des Baumes hängt, zu einer blassen Lichtquelle degradiert wird. Von irgendwo strahlt ein rötliches Licht, das der Nebel aufsaugt bzw. reflektiert, ein zart farbiges Licht, das die ganze Szene durchdringt.

Die meisten von uns haben eine ähnliche Situation bereits erlebt: Der watteartige Nebel schluckt so gut wie alle Geräusche, und obwohl es die späte Nacht vor einem Arbeitstag sein könnte, scheint die Zeit stillzustehen. Man wünschte sich, diesen Moment gerne irgendwie festzuhalten. Nun gibt es dieses wunderbare Gemälde, das uns mit jeder Betrachtung zurückholt in jenen Nu, in dem man sich zwar fremd, aber nicht verloren fühlt, herausgehoben aus Raum und Zeit.

Wenn wir jetzt noch einmal auf den Ausstellungstitel blicken, scheint sich mit einem Mal doch eine strukturelle Gemeinsamkeit zwischen dem Maler und der Bildhauerin und Installationskünstlerin zu ergeben: Während Mathias Otto die nächtliche Verfremdung sucht, beschäftigt sich Ute Vauk-Ogawa mit kultureller Entfremdung.

Current Exhibition

Sparkasse Fürth, Kundenhalle, Maxstr. 32, 90762 Fürth

 

  

  

Ilse Feiner - Kalender 2025

STADT UND LAND IM VERBAND

Sparkasse Fürth

23.10.2024 - 30.05.2025

 

 

Press Conference: 23.10.2024

Virtual Tour

Artist Profile

Ilse Feiner

 

 

Ilse Feiner wurde 1947 in Roding, Oberpfalz geboren.
Sie lebt und arbeitet seit 1967 in Franken und seit 1980 in Roßtal.

 

Ilse Feiner setzte bislang in ihrer Malerei auf die Autonomie der bildnerischen Mittel.

Sie entwarf eine eigene visuelle Sprache aus Farbformen, Lineaturen, offenen und geschlossenen Flächen und zielte auf einen Gesamtklang aller formalen Elemente.

In einer individuellen Handschrift zeigte Feiner ihren ganz eigenen Umgang mit der Dynamik und dem Ausdruck von Farbformen.

 
Dabei ging es ihr nicht um das realistische Abbilden, sondern um den kreativen Schaffensprozess, einer Neubildung, frei erfunden oder auch von Gegenstandswelten beeinflusst.


Aktuell lotet  Ilse Feiner die Wirkung der fotografischen Vorlage auf ihre malerischen Arbeiten aus. Landschaftsausschnitte, mit oder ohne charakteristischen Bauten, erhalten ihre intensive Wirkung und Leuchtkraft vor allem durch eine intuitive Farbwahl. 
 

In weiteren neuen Werkreihen "Divas, Figur und Portrait", die ebenfalls auf fotografischen Vorlagen beruhen, entstehen Bilder mit figürlichen Motiven.

  

 

Auszeichnungen:

Preisträgerin beim 20. Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten 2012
Preisträgerin beim 22. Kunstpreis der Nürnberger Nachrichten 2014 (Sonderpreis des Verlegers Bruno Schnell)
Preisträgerin beim Kunstpreis 2015 der Pinselakademie Bechhofen

Publikumspreis 2018 (Platz 2) in der Ausstellung "Evas Töchter" der GEDOK Franken  im Stadtmuseum Schwabach 

Price List

Ilse Feiner

Nr.

Titel

Technik

Maße in cm

Preis€

101

Dämmerung in der unteren Schwabacher Straße

Acryl a. Leinwand

80x80

1.200

102

Altes Windrad im Gut Wolfgangshof Anwanden

Acryl a. Leinwand

70x70

1.100

103

Café Terazza

Acryl a. Leinwand

80x80

1.200

104

Wilhermsdorf, Idyll an der Mühlstraße

Acryl a. Leinwand

70x70

1.100

105

Langenzenn, Teufelsgraben

Acryl a. Leinwand

70x70

1.100

106

Sparkasse Fürth, Maxstraße

Acryl a. Leinwand

100x80

1.300

107

Blick auf die Siebenbogenbrücke

Acryl a. Leinwand

80x80

1.200

108

Die Cadolzburg

Acryl a. Leinwand

70x70

1.100

109

Blick auf Seukendorf

Acryl a. Leinwand

70x70

1.100

110

Käppnersteg

Acryl a. Leinwand

70x70

1.100

111

Roßtal, Tortürmchen mit St. Laurentiuskirche

Acryl a. Leinwand

70x70

1.100

112

Laterne in der Gustavstraße

Acryl a. Leinwand

80x80

1.200

113

Mandelblüte

Acryl a. Leinwand

110x80

1.900

114

Strandblumen

Acryl a. Leinwand

60x90

1.500

115

Strandbaum auf dem Darß

Acryl a. Leinwand

90x80

1.700

116

Enzianwiese

Acryl a. Leinwand

60x90

1.400

117

Alpenglühen

Acryl a. Leinwand

70x90

1.500

118

Alte Bäume am Weiher

Acryl a Leinwand 

80x80

1.600

119

Blue Bells

Acryl a. Leinwand

80x80

1.600

120

Windflüchter auf dem Darß

Acryl a. Leinwand

60x90

1.500

121

Hasenglöckchen

Acryl a. Leinwand

80x80

1.600

122

Strandbäume

Acryl a. Leinwand

90x80

1.650

123

Brücke im Park

Acryl a. Leinwand

70x110

1.700

124

Straßenbäume

Acryl a. Leinwand

110x120

2.100

125

Bunte Stadt

Acryl a Leinwand 

100x110

1.800

           

Irrtum vorbehalten. Alle Preise inklusive Rahmen.