A R T - A G E N C Y H A M M O N D
CELEBRATING OVER 40 YEARS OF SUCCESS
The past 40 years were an extraordinary journey and to have worked with the people we met along the way was the privilege of a lifetime.
Current Exhibition
Vernissage: 24.09.2023
Virtual Tour
Artworks
Katharina Gierlach
Price List
Katharina Gierlach
Nr. |
Titel |
Technik |
Maße |
Preise |
51 |
Cesky Krumlov |
Öl auf Leinwand |
100x140 |
6600 |
52 |
Nymphaea alba |
Öl auf Leinwand |
70x60 |
2300 |
53 |
Wassermannsee |
Öl auf Leinwand |
70x60 |
2300 |
54 |
Česky Krumlov |
Öl auf Leinwand |
90x80 |
3000 |
55 |
Moorlilie Narthecium ossifragum II |
Öl auf Holz |
103x65 |
3360 |
56 |
Flower Power |
Öl auf Leinwand |
80x110 |
5225 |
57 |
Breitblättriges Knabenkraut Dactylorhiza majalis |
Öl auf Holz |
136x75 |
4220 |
58 |
Oberfälzer Wald |
Öl auf Leinwand |
160 x 220 |
10.450 |
59 |
Flower Power III |
Öl auf Leinwand |
80x110 |
5225 |
60 |
Nymphaea alba |
Öl auf Leinwand |
40x30 |
1225 |
61 |
Cesky Krumlov III |
Öl auf Leinwand |
40x30 |
1225 |
62 |
Am Scheerbach IV |
Öl auf Leinwand |
40x30 |
1225 |
63 |
Am Scheerbach III |
Öl auf Leinwand |
40x30 |
1225 |
64 |
Wassermannsee |
Öl auf Leinwand |
100x140 |
6600 |
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2. Rang rechts |
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65 |
Texas Dawn I |
Öl auf Leinwand |
170x120 |
8000 |
66 |
Texas Dawn II |
Öl auf Leinwand |
170x120 |
8000 |
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Irrtum vorbehalten. Preise inkl. Rahmen.
Artworks
Gerlinde Pistner
Price List
Gerlinde Pistner
Nr. |
Titel |
Technik |
H x B in cm |
Preis in € |
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67 |
Auftritt der Kugelblumen |
Acryl, LW |
100 x 140 |
4.200,00 |
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68 |
Kerzenblumen |
Acryl, LW |
140 x100 |
4.200,00 |
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69 |
Poesie am Vormittag |
Öl, Platte |
30 x 30 |
480,00 |
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70 |
Botanischer Garten |
Öl, Platte |
30 x 30 |
480,00 |
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71 |
Von hier nach dort |
Öl, Platte |
30 x 35 |
500,00 |
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72 |
selbstvergessen |
Öl, Platte |
30 x 30 |
480,00 |
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73 |
Hitzige Zeiten |
Acryl, LW |
140 x 100 |
4.200,00 |
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74 |
Es ist wie es ist |
Öl, LW |
120 x 80 |
2.300,00 |
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75 |
Nachbars Garten |
Acryl, LW |
140 x100 |
4.200,00 |
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76 |
Die Blätter sind gefallen |
Acryl, LW |
140 x100 |
4.200,00 |
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77 |
Blauer Montag |
Acryl, LW |
140 x100 |
4.200,00 |
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78 |
Heiter bis sonnig |
Öl, LW |
100 x140 |
4.200,00 |
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79 |
Eines schönen Tages |
Acryl, LW |
100 x 140 |
4.200,00 |
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2. Rang links |
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80 |
Zauber liegt in der Luft |
Acryl, LW |
160 x80 |
3.800,00 |
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81 |
Magische Momente |
Acryl, LW |
160 x80 |
3.800,00 |
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82 |
Der Weg |
Acryl, LW |
200 x 160 |
7.000,00 |
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Irrtum vorbehalten. Preise inkl. Rahmen.
Invitation
Artist Profiles
Katharina Gierlach
wurde 1983 in Würzburg geboren.
2004 - 2010 Studium der Freien Malerei und Kunsterziehung an der AdBK Nürnberg bei Prof. Ralph Fleck
2007 Erasmusstipendium für die Accademie di Belle Arti di Urbino, ITA bei Prof. Luigi Carboni
2009 Stipendium des deutsch-französischen Jugendwerks für die École supérieure
d´Art d´Aix-en- Provence, FRA bei Prof. Marc Aurelle
2010 - 2011 Studium an der AdBK Nürnberg bei Prof. Ottmar Hörl
2011 Ernennung zur Meisterschülerin von Prof. Ottmar Hörl
2015 Artist-in-Residence Egon Schiele Art Centrum, Ceský Krumlov, CZE
2016 Internationales Stipendium Oberpfälzer Künstlerhaus im Virginia Center for the Creative Arts (VCCA), Virginia, USA
2019 Internationales Stipendium Oberpfälzer Künstlerhaus in NOUAISON, Pujols/Libourne, FRA
Katharina Gierlach lebt und arbeitet in Köln.
Gerlinde Pistner
wurde 1954 in Schöllkrippen, Unterfranken geboren.
1982 – 1988 Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden
Künste in Nürnberg bei Prof. Karl Georg Pfahler, Ernennung zur
Meisterschülerin
1986 Verleihung 1. Preis des Wettbewerbs für die Ausführung des
Wandreliefs mit Säulenplastik im Arbeitsamt Ansbach
1988 Germination 4, Repräsentantin der Nürnberger Akademie
Galerie des Rambles, Marseille, Frankreich,
De Beyerd Centrum voor beeldende Kunst, Breda, Holland,
Royal College of Art, Kensington, London, England
Frauen-Museum, Bonn, Deutschland
1989 Förderpreis des Förderkreises Bildende Kunst in Nürnberg e.V.
2003 - 2023 Zusammenarbeit mit „Ponte Cultura“, Austausch Deutschland/Brasilien
Gerlinde Pistner lebt und arbeitet in Nürnberg.
Wellcome Introduction by Eva Schickler
STAGED SCENERY – KATHARINA GIERLACH & GERLINDE PISTNER
IM STADTTHEATER FÜRTH
KURATIERT VON JOHN HAMMOND, ART-AGENCY HAMMOND
Redetext von Eva Schickler - zur Eröffnung am 24. September 2023
Die Sonne hat kein Postfach. Die Erde hat kein Radlager.
Der Mond braucht keine Zuckerdose. Die Luft braucht keinen Reisekoffer.
Der Regen hat keine Taschenlampe. Der Donner braucht keinen Personalausweis.
Der Schnee kennt kein Heimweh. Der Baum braucht keine Pillen.
Der Stein ist nicht neurotisch. Der Ast braucht keinen Bildschirm.
Die Wolke benutzt keinen Stuhl. Die Pflanze fährt nicht Rennrad.
Der Weg braucht keine Briefmarke. Der Baumstamm kennt kein Metermaß.
Der Bach hat keinen Termin. Der Blitz braucht keinen Eimer.
Der Sturm braucht keinen Mantel. De Blumen benutzen keine Kettensäge.
(Gerlinde Pistner)
Mit diesen so poetischen, wunderbaren Worten von Gerlinde Pistner darf ich Sie liebe Kunstfreundinnen und Kunstfreunde heute, ganz herzlich begrüßen, insbesondere die beiden Künstlerinnen mit ihren Familien, John Hammond, den Kurator der Ausstellung und Werner Müller, den Intendanten des Stadttheaters Fürth.
Gerlinde Pistner hat dieses Gedicht einst verfasst, um uns einen weiteren, einen anderen, einen intuitiven Zugang, eine Ahnung mit auf den Weg zu geben, um uns zu vermitteln und im übertragenen Sinne auszudrücken, was Kunst sein kann und wie sie wirkt.
Der Generaldirektor der Albertina in Wien, Klaus Albrecht Schröder, hat mit dem Satz „Kunst ist künstlich“ verdeutlicht, dass Naturmotive, beispielsweise bei Albrecht Dürer immer auch entsprechend gestaltet sind, also niemals nur Natur widerspiegeln, sondern vom Künstler stets bewusst in eine Komposition gegossen, „in Szene“ gesetzt sind.
Insofern ist der Titel der Ausstellung „STAGED SCENERY“ mit Werken von Katharina Gierlach und Gerlinde Pistner ideal gewählt, zumal er den Ausstellungsort, das Stadttheater Fürth, mitverortet und zugleich auf die Basis aller Kunst verweist: sei es ein Theaterstück, Musik oder Malerei. Denn alle herausragende Kunst bildet stets eine Art „Bühne“, eine Projektionsfläche, bietet uns Betrachterinnen und Betrachter Assoziations- und Interpretationsräume. Im Idealfall machen wir komplexe sinnliche Erfahrungen, gewinnen neue Erkenntnisse, möglicherweise sogar eine neue Sicht auf unsere Wahrnehmung und die Welt. Mit der Titelgebung sowie der Auswahl der Künstlerinnen hat John Hammond ein besonderes Gespür erwiesen (Gratulation!).
Obwohl beide Künstlerinnen doch sehr unterschiedliche Herangehens- und Arbeitsweisen kennzeichnen, gibt es einige wesentliche Aspekte, die sie verbinden. So haben beide an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg studiert: Gerlinde Pistner bei Prof. Karl Georg Pfahler und Katharina Gierlach bei den Professoren Ralph Fleck und Ottmar Hörl. Und beide wurden mit der Ernennung zur Meisterschülerin ausgezeichnet. Seither haben sie eine eigene, ganz originale Bildsprache entwickelt und sind immer wieder auch international unterwegs und vertreten, sozusagen „auf den Bühnen der Welt“ von Griechenland bis Brasilien zuhause.
Ein Motiv, das in den Werken beiderr Künstlerinnen kontinuierlich bearbeitet wird, ist die Natur: also der Wald, die Bäume, die Pflanzen und die Blumen. Kunsthistorisch gesehen knüpfen sie, auf den ersten Blick betrachtet, an die Stilrichtung des Impressionismus und Postimpressionismus an. E war eine Zeit, in der sich neue Erkenntnisse durch die Farbtheorie von Chevreul ergaben und Künstler sich von der malerischen Abbildungsfunktionen entfernten. Dies führte im Hinblick auf die Maltechnik dazu, dass das Neben-einandersetzen von Pinselstrichen häufig eingesetzt wurde, um die Momentaufnahmen des „Eindrucks“ einer Landschaft auszudrücken anstatt die Realität widerzuspiegeln. So ist ein gewisser Abstand zu den Werken erforderlich, um diese insgesamt zu erfassen.
Treten wir an die Werke von Gierlach und Pistner heran, lösen sich die Motive in Linien und Farbflächen bis hin zur Abstraktion auf. Oft nutzen beide große Formate und die gesamte Bildfläche. Die Bildausschnitte sind mitunter so gewählt, dass sie sich in die Unendlichkeit weiterdenken lassen. Die Natur begegnet uns in den Werken beider Künstlerinnen als reine Malerei. Sie nehmen uns mit auf eine Reise, die sich zwar an die Moderne anlehnt, diese jedoch weiterentwickelt und uns anregt, unsere Empfindungen und Sichtweisen zu reflektieren.
Von Katharina Gierlach sind in dieser Ausstellung zahlreiche Arbeiten mit Seerosenmotiven, sowie Ausschnitten von Blumenwiesen, aber auch ein „Knabenkraut“, eine „Moorlilie“ und der „Böhmerwald“ zu entdecken. Ihre Ideen zu Motiven findet sie auf Reisen, in der Umgebung oder auf Fotografien: Natur in unterschiedlichsten Lichtsituationen, die sich in ihrem Kopf eingespeichert hat. Gierlach arbeitet bevorzugt in Serien und mit Öl auf Leinwand, aber auch auf Holz. Sie setzt Farbe bewusst ein und verwendet eine Malweise, in der sie diese pastos und großzügig und wie ein „skulpturales Material“ auf den Bildgrund aufsetzt. Bei aller Freude am Umgang mit dem Material Farbe wird zugleich die strategische, die konzeptionelle Seite in ihrer künstlerischen Haltung deutlich.
Mit großer Intensität und Energie untersucht sie die Möglichkeiten der Malerei. Ihr Interesse an einer erforschenden Experimentierfreudigkeit zeigt sich vor allem auch an den unterschiedlichen Möglichkeiten des Umgangs mit dem Bildgrund. Mal nimmt dieser die komplette Bildfläche ein („FlowerPower“/“Böhmerwald“), mal ist er flach gemalt und als blaue Wasserfläche erkennbar, auf dem sich die Seerosenmotive reliefartig emporheben. Ein andermal ist dieser einfach ganz frei gelassen. Pflanzenmotive wie das „Knabenkraut“ und die „Moorlilie“ verfügen als Steigerung sogar über tatsächlichen Freiraum, der signalisiert: Malerei wird hier zum Wandobjekt.
Das Spiel mit der Wahrnehmung des Betrachters ist stets miteinkalkuliert. Gierlach setzt uns im wahrsten Sinne des Wortes in Bewegung, indem wir ganz automatisch näher und weiter entfernte Standpunkte abwechselnd einnehmen. Daher ziehen uns ihre Werke magisch immer wieder in den Bann, fordern unsere Wahrnehmung heraus. So lotet Katharina Gierlach die Grenzen der Malerei immer wieder aufs Neue aus und verhandelt zugleich mehrere Jahrhunderte Kunstgeschichte (laut Katinka Fischer) ebenso wie sie die Rezeptionsästhetik mitdenkt.
Gerlinde Pistner arbeitet mit Acryl auf Leinwand. Der Naturraum tritt uns hier als reine malerische Fläche ohne Illusion eines Raumes, ohne Tiefe entgegen. Natur, Wälder und Blumen erscheinen dschungelartig, „urwüchsig“, als ein atemberaubender Farbklang, ein bis hin zur Abstraktion aufgelöstes, fulminantes, pulsierendes „Stakkato“ aus gesetzten Pinselstrichen, ein intensives Dickicht aus Linien und Flächen, die trotz aller Fülle hervorragend zusammenklingen. Die Grenzen zwischen Motiv und Umraum überwindet sie mit großer Leichtigkeit. Unsere Augen staunen und wandern immer wieder über die Bildflächen und entdecken immer wieder aufs Neue etwas Neues.
Die Künstlerin arbeitet in vielen Schichten und Lasuren, lässt der Farbe zwischendrin ihren freien Lauf. Durch den teilweise transparenten, lasurartigen, dünnen Farbauftrag tauchen wir ein in ein Farbenmeer bei dem einmal die Grün-Blau-Töne überwiegen können und ein andermal ein Rot-Orange. Bäume und Äste sind in verschiedensten Farben dargestellt. So gesehen steht Pistner den „Fauves“, den französischen Expressionisten mindestens genau so nahe wie den Postimpressionisten, beispielsweise Pierre Bonnard. In jedem Fall „gelingen ihr so atmosphärisch ungemein dichte Bilder voller durchkomponierter Dynamik. Eine packende Symphonie der Blätter und Stämme in mutig gesetzten Farben und Formen,“ um es mit den unübertrefflichen Worten von Peter Schnetz zu formulieren.
So lade ich Sie nun ein, die Werke der beiden Künstlerinnen zu entdecken, die mit ihrer aus Farbe in Szene gesetzten Malerei immer wieder aufs Neue an die Grenzen der Malerei, der Abstraktion gehen und diese aufs Neue ausloten. Lassen Sie sich in Bewegung versetzen, tauchen Sie ein! Auch wenn der Mond dann noch immer keine Zuckerdose braucht und der Schnee, dann noch immer kein Heimweh kennt, sicherlich haben einige von Ihnen, Zuhause wieder angekommen, Heimweh nach dem ein oder anderen wunderbaren Bild der beiden Künstlerinnen, das Sie heute im Stadttheater Fürth gesehen haben.
Eva Schickler, 24. September 2023