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Fürther Nachrichten, 1993, VOLKER DITTMAR
Ein Blick über den Tellerrand
Die 9. Fürther Galerietage sorgen am Wochenende für neue Impulse - Nur „Kunstweg“- Projekt ist geplatzt
Dem Aktionsforum City Center hat der Mönchengladbacher Künstler Klaus Schmitt (vorne) seine Rauminstallation „Abschied vom Raum“ angepaßt. Foto: Meyer
Zwar gibt es in der Stadt kaum noch richtige Kunstgalerien, die Fürther Galerietage feiern am Wochenende dennoch fröhliche Urständ. An vier Schauplätzen lockt das kreative Spektrum namhafter Künstler zum Blick über den Tellerrand.
Von Kunstbanausen unbehelligt konnte dagegen der Mönchengladbacher Minimal-Artist Klaus Schmitt das Aktionsforum im City-Center-Basement (Eingang Königstraße) seit Montag in einen Erlebnisraum verwandeln. Aus Holzlatten und Teerpappe baute er neun raumhohe Gerüste, mit denen er die Säulen verkleidet hat. Formal handelt es sich um Bruchstücke eines aufgesprengten diagonalen Kreuzes, die dem Betrachter je nach Standort ein anderes Raumgefühl vermitteln.
Bereits vor zehn Jahren hatte Klaus Schmitt mit einer bitumengestrichenen Holzplastik in der städtischen Galerie Regensburgs einen handfesten Skandal um die Frage: „Darf Kunst stinken?“ heraufbeschworen. Seine Fürther Installation ist da weniger verfänglich.