ARCHIVE 2013
Vernissage: 10.11.2014
Gertrud Aumayr (1948 - 2023) & Philipp Kummer
Artist Profiles
Gertrud Aumayr was born in Linz, Austria.
Interest in drawing and painting from an early age.
Training under Franz Vornberger, Nuremberg and Heribert Mader, Vienna.
In addition to water colour and acrylic, drawing is very important as an independent form of work. Painting trips to Nepal, India, New York, Greece and Italy.
Gertrud Aumayr lives and works in Nuremberg.
Philipp Kummer was born in 1979 in Dresden.
2006 – 2010 studies painting under Thomas Hartmann at the Academy of fine arts in Nuremberg
2010 – 2012 studies painting under Ralph Fleck at the Academy of fine arts in Nuremberg
2012 “Meisterschüler” under Ralph Fleck
Philipp Kummer lives and works in Nuremberg.
Press Archive
Fürther Nachrichten, 14.11.2013, REINHARD KALB
Eine Huldigung an den Verfall
Die Maler Gertrud Aumayr und Philipp Kummer ergänzen sich im Stadttheater
FÜRTH - Wieder treffen unter dem Stichwort „Malerei und Aquarell“ zwei Künstler im Foyer des Stadttheaters aufeinander. Doch das Thema ist bei aller Verschiedenheit der Malweise dasselbe: Der Untergang der Zivilisation, die Rückkehr der Wildnis. Und noch eine Gemeinsamkeit: Beide Maler schmücken sich mit dem NN-Kunstpreis.
Alles wuchert: Philipp Kummer vor einem Seiner Werke im Fürther Theaterfoyer. © Berny Meyer
Das hat gekracht! Was für eine „Karambolage“: Gleich drei Autos liegen verbeult beieinander, sogar die Achsen samt Rädern dran hat es aus der Karosserie gerissen. Und doch liegt der Unfall geraume Zeit zurück. Die Häuser drumherum tragen keine Dächer mehr, dafür wuchern Pflanzen und Gebüsch. Sind wir irgendwo in Südeuropa oder ganz weit draußen in der Fränkischen Schweiz? Oder ist in der Zwischenzeit etwas passiert?
Das Gemälde „Übersicht“ widerspricht seinem Titel: In einem schier undurchdringlichen Dickicht aus farblich harmonischer, doch in wildem Duktus aufgetragener vegetabiler Ölmalerei gewahrt der Betrachter erst beim dritten Hinsehen die dunkle Kontur einer rechtwinkligen Masse. Ein Autowrack? Reste einer Hütte?
Auch „Die Segnung“ widerspricht ihrem optimistischen Titel. Das Gewirr schräger metallener Streben lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich, grüne und rote Vegetation macht sich überall breit, leuchtet klar oder schimmert nur diffus zwischen den Streben. Offenbar steckt noch etwas Glas im Gestänge. Vielleicht handelt es sich um ein eingestürztes Gewächshaus?
Der Maler Philipp Kummer, Jahrgang 1979, ist in Dresden aufgewachsen, hat an der Nürnberger Kunstakademie studiert und kennt den Verfall des Ostens noch aus eigener Anschauung. Ebenso haben es ihm Filme von Andrej Tarkowski angetan, namentlich „Stalker“ aus seinem Geburtsjahr, die Geschichte einer Expedition durch eine von Wildnis überwucherten Ruinenlandschaft mit unberechenbaren physikalischen Gesetzen.