ARCHIVE 2023
Vernissage: 07.05.2023
Virtual Tour
Artworks
Artist Profile
Gesa Will
Gesa Will wurde 1945 in Schleswig-Holstein geboren.
Studium der Malerei und Grafik in Köln und München.
Seit 1970 freischaffend mit eigenem Grafik-Studio in München.
Seit 1987 als Malerin in Nürnberg.
Zahlreiche Ausstellungen, u.a. Haus der Kunst und Galerie Rieder, München.
Gesa Will lebt und arbeitet in Fürth.
Price List
Nr. |
Titel |
Technik |
Maße |
Preise |
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115 |
Wriakhörn |
Öl/Leinwand |
70x100 |
3.000 |
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116 |
Nebel auf Amrum |
Öl/Leinwand |
75x175 |
4.000 |
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117 |
Aspern |
Öl/Leinwand |
55x40 |
1.000 |
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118 |
Offenseth |
Öl/Leinwand |
55x40 |
1.000 |
|
119 |
Sparrieshoop |
Öl/Leinwand |
55x40 |
1.000 |
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120 |
Marienkoog |
Öl/Leinwand |
100x100 |
3.000 |
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121 |
Augustenkoog |
Öl/Leinwand |
100x100 |
3.000 |
|
122 |
Wasserkoog |
Öl/Leinwand |
110x110 |
3.200 |
|
123 |
Auwald, 3-tlg. |
Öl/Leinwand |
190x70 |
6.000 |
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124 |
Mohn 3 |
Zeichnung |
42x29,7 |
500 |
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125 |
Mohn 2 |
Zeichnung |
42x29,7 |
500 |
|
126 |
Mohn 1 |
Zeichnung |
42x29,7 |
500 |
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127 |
Sieversfleth |
Öl/Leinwand |
55x40 |
1.000 |
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128 |
Uelvesbüll |
Öl/Leinwand |
55x40 |
1.000 |
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129 |
Tetenbüll |
Öl/Leinwand |
55x40 |
1.000 |
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130 |
ciel! Wolken |
Öl/Leinwand |
100x140 |
4.500 |
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Rang rechts |
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131 |
Elmshorn |
Öl/Leinwand |
219x70 |
3.200 |
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132 |
Karolinenkoog |
Öl/Leinwand |
140/80 |
3.200 |
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Irrtum vorbehalten. Preise inkl. Rahmen |
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Artworks
Artist Profile
Franz Wörler
Franz Wörler, geboren 1947, lebt und arbeitet in Fröhstockheim,
in der Nähe von Kitzingen.
Ab 1965 Studium der Kunsterziehung in Nürnberg und München mit
anschließender Lehrtätigkeit.
Ab 1970 Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland.
1999 Erster Preis für Malerei in Lousa/Portugal.
2003 und 2005 Atelierstipendien der Emma Ricklund Foundation in Saxnäs/Schweden. Seither jährliche Studienaufenthalte in Nordschweden mit eigenem Atelier in Nyland / Höga Kusten.
Mitglied im BBK und der Vereinigung Kunstschaffender Unterfrankens.
Price List
Nr. |
Titel |
Technik |
Maße |
Preise |
|
Foyer |
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101 |
Sjöviken |
Acryl auf Leinwand |
100x120 |
2.600 |
102 |
Küste bei Barsta 2 |
Acryl auf Leinwand |
60x80 |
1.500 |
103 |
Befestigung |
Acryl auf Leinwand |
100x90 |
2.300 |
104 |
Die Große Bucht 1 |
Acryl auf Leinwand |
120x110 |
2.400 |
105 |
Die Große Bucht 2 |
Acryl auf Leinwand |
120x110 |
2.400 |
106 |
Küste bei Norrfällsviken |
Acryl auf Leinwand |
70x90 |
1.900 |
107 |
Stark zerklüftet 1 |
Acryl auf Leinwand |
110x90 |
2.100 |
108 |
Rote Schichtung |
Acryl auf Leinwand |
70x90 |
2.000 |
109 |
Stark zerklüftet 2 |
Acryl auf Leinwand |
110x90 |
2.100 |
110 |
Frühsommer im Borgafjäll |
Acryl auf Leinwand |
80x100 |
2.200 |
111 |
Solumshamn |
Acryl auf Leinwand |
100x110 |
2.400 |
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2. Rang links |
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112 |
Verfrühter Aufbruch |
Acryl auf Holz |
100x80 |
2.100 |
113 |
Es herbstet schon im Fjell |
Acryl auf Holz |
100x100 |
2.300 |
114 |
Außer Betrieb |
Acryl auf Leinwand |
100x100 |
2.300 |
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Irrtum vorbehalten. Preise inkl. Rahmen.
Press
Fürther Nachrichten, 03.06.2023, CLAUDIA SHULLER
Helligkeit in allen Facetten
In der aktuellen Ausstellung im Stadttheater dreht sich alles um das Thema Licht.
Franz Wörler (links) und Gesa Will (rechts) bei ihrer Vernissage im Stadttheater Fürth hier mit Galerist John Hammond. Foto: Thomas Scherer
FÜRTH - Franz Wörler, geboren 1947, hat in Nordschweden gemalt, wo er jährlich Studienaufenthalte absolviert und ein Atelier in Nyland an der "Hohen Küste" betreibt. Gesa Will, Jahrgang 1945, stammt aus Schleswig-Holstein und hat in Norden Deutschlands auch gemalt.
Die einzigartige schwedische Natur sticht durch ein Phänomen hervor: Zurzeit der Mitternachtssonne wird es auch nachts nicht dunkel, die Sonne sinkt, bleibt aber stets am Himmel. Und in genau diesem zauberhaften Licht hat Wörler seine Werke angefertigt. Die schroffen Felsenküsten, kühlen Weiten, Seen, Fjorde und Gesteine aller Arten strahlen förmlich von innen heraus in einem besonderen Blau, gepaart mit Weiß und Grau.
Endlos erscheinen sie, die schwedischen Bergregionen, die man "fjäll" nennt. Die Riffe, Hänge und Klippen tragen kräftiges Braun. Beige, Rot , Gelb, Ocker. Mit 286 Metern handelt es sich um die höchste Küstenlinie der Welt. Dieser Prozess hat mit dem Abschmelzen der Eisdecke nach der letzten Eiszeit eingesetzt: die Last verschwand, die darunterliegende Landmasse stieg in die Höhe. Noch heute erhebt sich die Hohe Küste um etwa acht Millimetern pro Jahr. Nirgendwo sonst kann man so hoch klettern und gleichzeitig so nah am Meer sein.
Strukturen der Landschaft
All das, gerade diese Geologie, hat Wörler in Acryl auf Leinwand eingefangen, auf eine architektonisch kantige Weise, die nicht realistisch abbildet, sondern sich mit den Strukturen dieser Landschaft
auseinandersetzt. So kreiert er eigene Welten, geht über das Original hinaus. Entsprechend interpretiert er die Gegend vom Menschen wenig beeinflusst, bis auf ein paar Hinweise wie eine Antenne, ein
Haus oder ein Kraftwerk außer Betrieb.
Gesa Wills Werke zeigen von Amrum über Elmshorn bis Mienkoog viele Orte - allerdings unkenntlich, denn Will hat entweder Himmel, Nebel, Meer oder Pflanzen festgehalten In Öl oder als Zeichnungen vermittelt sie Stimmungen, und zwar wiederum stark durch Licht.
Denn zwischen Bäumen, Blättern, Gräsern, Wellen oder Wolken schimmert es auf ganz spezielle Weise Von hinten aus dem Inneren der Bilder, scheint eine Sonne, die nördlich fahl, aber doch nicht kalt wirkt.
Manchmal könnte sich Wills Vegetation auch unter Wasser befinden. Dann wieder meint man, das zarte Schilf und das detailgetreue, dünne Laub stehe in einem eigenartigen Zwielicht. Es scheint, als ob es weder morgens noch abends auf die Leinwand gebannt sein kann - sondern eben in der Mitternachtssonne. Obwohl die in Schleswig-Holstein gar nicht existiert.
Doch Will beobachtet sehr präzise und verlässt dann die Pfade der Foto-Realität. Sie scheint in einem einzigen Bild zusammenzufassen, was sich an Lichtsituationen im Laufe eines ganzen Tages ergibt. Und das kann dann durchaus wie in Schweden daherkommen. Viel Grau, viele feine Abstufungen der Farbnuancen und dazu dieses eindrückliche, nie reine Weiß sorgen dafür.
Das Ergebnis sind kleine, wertvolle Studien, Stundenbücher des Ausschnitts, den sie gewählt hat. Wer weiß, vielleicht sitzt sie wirklich sehr lange vor ihren Sujets im Freien und nimmt in sich auf, was geschieht, um am Ende alles zu bündeln, edel und doch ohne Manierismen.
Wellcome Introduction by Georg von Matuschka
Die Sprache kommt den Bildern nicht hinterher!
Gesa Will und Franz Wörler - INS LICHT
Ausstellungsdauer: 7.05. - 23.07.2023,
Vernissage: Sonntag, den 07. Mai 2023 um11:00 Uhr
Stadttheater Fürth, Galerie: Art Agency Hammond
Sehr geehrte Damen und Herren,
als ich vom Galeristen der heutigen Ausstellung, Herrn John Hammond gefragt wurde, ob ich die Einführung zur heutigen Vernissage übernehmen würde, habe ich spontan zugesagt.
Da es sich um eine Doppelausstellung zweier renommierter
Künstler handelt, ist es für mich als Redner gar nicht so leicht, mein Rede- und Zeitbudget so einzuteilen, dass ich beiden Künstlern und ihren ausgestellten Werken in adäquatem Maß gerecht werde und zugleich ihre Zuhörbereitschaft, verehrtes Publikum, nicht überstrapaziere. Es bleibt also ein Seiltanzakt in Worten und dazu benötige ich Ihre Neugier, Geduld und Offenheit.
Das Gemeinsame
Beide Künstler haben „ihr Leben“ zu großen Teilen dem Kunstschaffen gewidmet und all dies in höchster fortlaufender Ausdauer und Konsequenz. Sie schufen und schaffen Kunstwerke neben ihren sozialen, familiären, beruflichen und nebenberuflichen Verpflichtungen und Herausforderungen. Was heißt ihr Leben? Beide Künstler schauen zurück auf über 60 Jahre des Kunstschaffens, das heißt des Malens und Zeichnens, des Ausstellens und Reisens, des Experimentierens mit neuen Form-, Kompositions- und Gestaltungswegen. Und schließlich gehen diese Künstlerleben damit einher, sich einem sich wandelnden Betrachterpublikum, innerhalb eines weltweit agilen Kunst- und Kulturgeschehens zu stellen.
Das alles geschah und geschieht in einem Kunstumfeld und Kunstmarktgeschehen, das seine eigenen Regeln und Gesetze hat. Dies alles in Zeiten von gesellschaftlichem und ethischem Wandel. Wir leben in einem Land, in dem die „Freiheit der Kunst“ (Art. 5, Abs.3 GG)[1] gesetzlich zugesichert wird und erleben zeitgleich bzw. simultan: wo die „Freiheit der Kunst“ durch ideologische Staatsapparate eingeengt, zensiert und vor der öffentlichen Sichtbarkeit ausgegrenzt wird. Die „Freiheit der Entfaltung“ ist also heute für mich der Ausgangspunkt aller weiteren Ausführungen und Einlassungen.
Dieser Hintergrund ist zugleich die Basis beider freien Künstler, die in ihren jungen Erwachsenenjahren anerkannte Kunstschulen und Kunstakademie besuchten und somit eine erste biographische Festlegung für sich beschlossen. In der Rückschau lesen sich beide Künstlerbiografien spannend.
Bei allem Wandel ihrer inhaltlichen und formalen Schöpfungen, bewundern wir deren handwerkliche Qualität und künstlerische Einzigartigkeit.
Doch wie ist das (damals gewesen) wenn man erst anfängt, sich zu suchen, sich zurecht zu finden, sich zu behaupten, zu seinem Stil- und Formenvokabular zu finden?
Wie mühsam oder freudig bewegt ist der Eintritt in ein Künstlerleben, wenn noch nicht klar ist, wohin die Reise geht?
Wir Besucher der heutigen Ausstellung mögen uns diese Fragen gar nicht mehr stellen, weil wir auf zahlreiche Werke zweier Kunstschaffenden blicken können, die national und internationale Beachtung und Erfolge für sich erleben durften.
Und weil aus diesem, von beiden vorhandenem Gesamtwerk, mangels Fläche und Raum heute nur ein kleiner Teil gezeigt werden kann, sind wir dennoch froh, dass wir heute Ihre Auswahl, verehrte Frau Will und verehrter Herr Wörler, hier sehen können. Danke John Hammond!
Die Ausstellung ist mit dem Titel „INS LICHT“ überschrieben und das ist auch bei aller Unterschiedlichkeit der beiden ausstellenden Künstler die verbindende Brücke zwischen den ausgestellten Werken.
Das „Licht“, besser die Lichtführung, so könnte man lapidar sagen, ist ja für jede Malerei eine der entscheidensten Faktoren für die gesamte Bildkomposition.
Die bestimmte Lichtführung lässt Formen konturieren und modellieren und Farben erst erklingen und in Tausenden Stufen des Hell-Dunkel unterschiedlich erfassen.
Wie unterschiedlich die Künstlerin Gesa Will und der Künstler Franz Wörler die Thematik des Lichts in ihren Werken zum Ausdruck bringen, können Sie heute auf sehr eindrucksvolle Weise gegen einander positioniert sehen.
Ich bin froh und dankbar, dass der Galerist John Hammond, das Paar der heute miteinander ausstellenden Künstler so absolut gegensätzlich und räumlich getrennt voneinander zeigt. Der Kontrast könnte kaum größer sein.
Nach dem Passieren der Eingangspforte des Theaters ist die linke Seite des Foyers dem Künstler Franz Wörler gewidmet und die rechte Seite, in der wir uns jetzt befinden, der Künstlerin Gesa Will.
Franz Wörler zeigt insgesamt 14 Gemälde (11 im Foyer, und 3 Arbeiten im 2. Stock, Rang links), Frau Gesa Will zeigt insgesamt 18 Werke (16 im Foyer und 2 weitere im 2. Stock (Rang rechts).
Franz Wörlers Arbeiten erwecken auf den ersten Blick den Eindruck als seien dessen
Landschaftsbilder Plein-Air-Malerei, also lichtdurchflutete Naturräume, die von Tageslicht unterschiedlichster Tageszeiten beleuchtet wurden. Aber sie sind, das will ich jetzt schon verraten, alles andere als das. Es sind Bilder, die konstruktivistisch im
Atelier entstanden sind und somit rational und emotional gesteuerte Lichtführungsapekte in sich vereinen. Das Licht modelliert sich bei ihm durch ausgeklügelte Form-Farbsegmente, die auch mal bis ins übersteigerte glühende Rot und Gelb geführt werden.
In Spalten und Schründen lässt er das Licht in seinen Felsformationen bis ins Nichts verschlucken und verschwinden. Dazu später mehr.
Ganz anders bei Gesa Will: In feinsten Nuancen spielt die Künstlerin mit Licht und
Gegenlicht, Verschattungen und Überblendungen, abgedämpften Lichtreflektionen. Licht dient als Konturschärfung und Aufweichung, es schafft Silhouetten und ermöglicht die mannigfaltige Abstufung von Transparenz-Graden.
Lichtquellen werden beispielsweise als diffuser Ort im Bildhintergrund zu einer tragenden Komponente der Bildkomposition, die den Gesamteindruck spielerisch in Tönungen verschiedener Grundakkorde zwischen Grün, Gelb, Rot und Blau zum
Tragen bringen. Und dann ist da immer auch das milde & samtige, wandlungsfähige Grau und Blaugrau, was den gesamten Bildraum vibrieren und ausdehnen lässt.
[1] 3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
Invitation