ARCHIVE 2024

Stadttheater Fürth, built by the architects Fellner and Helmer 1901/1902. © John Hammond

 

 

Beate Baberske & Achim Weinberg

FRUCHTFÄDEN

 

Stadttheater Fürth

21.01. - 12.03.2024

Vernissage: 21.01.2024

Virtual Tour

Artist Profile

 

In ihren Werken erkunden Beate Baberske und Achim Weinberg die Komplexität und Ästhetik des Alltäglichen. Sie legen Unsichtbares, Miteinander-verflochtenes und Verwobenes frei. Das sensible Interagieren verschiedenster Materialien, Strukturen und Formen zeichnet Beate Baberskes Objekte aus. Achim Weinbergs Fotografien hingegen gewähren Einblicke in eine wundersam verborgene – mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbare – Welt. Der gleichermaßen forschende, wie poetische Blick der Künstler*innen auf vermeintlich Vertrautes, seien es Früchte, Blüten, Papier oder Textiles, berührt uns auf eine nahezu magische Weise.

Christiane Lischka-Seitz

Artworks

Beate Baberske

 

Price List

Beate Baberske & Achim Weinberg

 

Nr.

Titel

Technik

Maße
H x B in cm

Preise
in €

 

 

 

 

 

101

Sonnen- Flimmern I

Sperrholz, Farbe,  Schnur

  60 x 80

1800

102

Kleine Wicklung (3 Stück)

30 x 40

480

103

Kleine Wicklung (1 Stück)

30 x 24

180

104

Kleine Wicklung (3 Stück)

30 x 40

480

105

Falter

Handweberei, bedrucktes Papier, Leinengarn

112 x 30 x 9 Tiefe

3.800

106

Salinas de Fuencaliente

Handweberei, Edelstahl, Leinengarn

60 x 50

950

107

Salinas de Janubio

Handweberei, Karton, Leinengarn

100 x 70

1.200

108

Las Coloradas

Handweberei, Edelstahl, Leinengarn

60 x 50

950

109

Die Mittags

Fotografie, Fineart Print

100 x 70

780

110

Die Sanchez

Fotografie, Fineart Print

100 x 70

780

111

Flames II Detail (Tulip)

100 x 70

780

112

The Glow 1

60 x 80

650

113

Stella

50 x40

380

114

Diago

50 x 40

380

115

Gangxi, Shandong

Handweberei, Seidenstoff, Leinengarn

60 x 50

950

116

Secovljeske Soline

Handweberei, Karton, Leinengarn

60 x 50

950

117

Marais Salants de Guerande

Handweberei, Seidenstoff, Textilfarbe, Leinengarn

70 100

1.600

118

Panwie Solne Xwejni

Handweberei, Karton, Leinengarn

80 x 60

1.200

119

Deepblueviolet

Holz, Garne, Schnüre

60 x 60

1.200

120

Whitening

Holz, Garne, Schnüre

60 x 60

1.200

121

Deepbluethreadonlightbluethreadonwhitethread

Holz, Garne, Schnüre

60 x 60

1.200

122

Sonne 4

Fotografie, Fineart Prin

30 x 30

250

123

Sonne 2

Fotografie, Fineart Print

30 x 30

250

124

Sonne 5

30 x 30

250

125

Sonne 3

30 x 30

250

126

Sonne 1

100 x 70

780

127

Sonne und Wolken (Strudel)

60 x 80

650

128

Bella

100 x 70

780

129

Paul

30 x 24

180

130

Elisabeth

30 x 24

180

131

Daniel

30 x 24

180

132

Ismail

30 x 24

180

133

Flames III

50 x40

380

134

Flames II

50 x40

380

135

Flames I

50 x 40

380

 

 

 

 

 

 

2 Rang Rechts

 

 

 

136

Diva

Leinwand, Seile, Schnur, Wolle, Garn, Farbe

120 x 44 x 15 cm Tiefe

3.600

137

Knoten

Handweberei

Baumwollgarn, Karton, Spiegelfolie

95 x 100 x 40 Tiefe

5.800

 

 

 

 

 

 

2 Rang Links

 

 

 

138

Serafina

Fotografie, Fineart Print

100 x 70

780

139

Schwebend 2

70 x 100

780

140

Camille

100 x 70

780

Irrtum vorbehalten.

Artworks

Achim Weinberg

Press Archive

Fürther Nachrichten, 21.02.2024, SABINE REMPE

 

Die Persönlichkeit der Tafeltrauben

 

STADTTHEATER Unter dem Titel „FruchtFäden“ zeigt die Art-Agency Hammond Arbeiten von Beate Baberske und Achim Weinberg

 

Gewickelt, geschnürt, gewoben. Als „Textilkunstforschung“ bezeichnet Beate Baberke, die in Neuendettelsau arbeitet, ihr Schaffen. Foto: Tomas Scherer

 

FÜRTH - Früher musste man die Augen schließen, wenn einem nicht gefiel, was man vor sich sah. Heute genügt ein schicker Filter oder der kenntnisreiche gebrauch einer Bildbearbeitungssoftware – und schon haben wir uns de Welt so gemacht, wie sie uns gefällt. Beate Baberske und Achim Weinberg pfeifen auf dieses Pippi-Langstrumpf-Prinzip und zeigen uns, was ist. Arbeiten der beiden Künstler sind bis 12. März im Foyer des Stadttheaters ausgestellt.

 

„FruchtFäden“ ist die Schau überschrieben. Ein Titel, der nur auf den ersten Blick etwas kryptisch erscheint, bevor er sich als perfekte Zusammenfassung des Gezeigten erweist.

 

Achim Weinbergs Fotografien ziehen zunächst einmal an, weil sie von einer durchscheinenden feinen Schönheit sind. Plötzlich wird klar, dass es alltägliche Dinge sind, die hier in den Fokus gerückt wurden. Tafeltrauben, zum Beispiel. Als hauchdünner Querschnitt durch die Frucht gewinnen die Objekte in extremer Vergrößerung Individualität. Statt als Supermarktkauf auf dem Küchentisch zu landen, lässt Weinberg sie zu Persönlichkeiten reifen.

 

Ein Zauber geht von diesen Arbeiten aus, der sich vielleicht damit erklären lässt, dass hier ein Blick auf das Leben selbst eingefangen wird. Die Fruchthülle offenbart ihre Schutzfunktion für den Schatz im Inneren: die Kerne, die neues Sein bergen. Der Künstler wird zum Forschenden und zum Seher zugleich.

 

Die ungemein sorgfältige Annäherung und Präsentation seiner Aufnahmen zeigen nicht zuletzt den Respekt, den Weinberg für seine Objekte hegt. Mehr noch, es ist Zuneigung im Spiel, wenn er den Früchten Namen gibt: Bella, Paul oder Daniel sind nicht länger irgendwelche zufälligen Gegenstände – auch wir als Betrachter begegnen einzigartigen Schöpfungen, die es kein zweites Mal gibt.

 

Sagenhaftes Farbspektrum

Weinberg, der 1969 in Roth geboren wurde und an der Nürnberger Kunstakademie studierte, durchdringt sein Thema bis in jedes Detail. Gedruckt in einem Fineart-Verfahren berühren seine Fotografien auch mit einem sagenhaften Farbspektrum, das das Licht selbst abzubilden scheint.

 

Auf kongeniale Weise vereinen sich in dieser Ausstellung Arbeiten von Beate Baberske mit den Fotografien. Der Faden, der sich durch die Werke der 1973 in Görlitz geborenen Künstlerin zieht, ist als stilbildendes Element wörtlich zu verstehen. Den Stoff, aus dem ihre Objekte sind, erschafft sie selbst. Sie wickelt und schnürt oder webt mit Garnen aus Leinen oder Baumwolle, Holz, Edelstahl oder Karton gesellen sich als weitere Elemente hinzu.

 

Als Leiterin bei der Diakoneo Paramentik in Neuendettelsau beschäftigt sich Baberske mit Textilien für Kirchenräume und Liturgie. Arbeiten, die aber auch für Gestaltung von Räumen in Unternehmen oder Organisationen genutzt werden können. Ihr freies Schaffen bezeichnet sie als „Textilkunstforschung“ und damit hat sie einen Begriff gefunden, der sehr gut umreißt, worum es ihr geht.

 

Ihre Versuche reisen um ein Thema, das jedem vertraut ist, weil es uns ständig auf der Haut liegt. Schließlich sind Textilien permanent um und an uns. Doch Beate Baberske öffnet den Raum und denkt weit über das rein Nützliche hinaus. Was wird aus einem Stoff, wenn er nicht wärmt, schützt oder verbirgt? Welche Ästhetik wohnt ihm inne, wenn er aus sich heraus Wirkung entfalten darf? Warum entwickeln Garn und Schnüre ein Eigenleben, sobald sie absichtsvoll ein Stück Holz umwinden?

 

Dass dem so ist, lässt sich etwa bei ihrer Arbeit mit dem nicht ganz handlichen Titel „Deepbluethreadonlightbluethreadonwhitethread“ untersuchen. Nicht nur das quadratische Format, sondern auch die Farbgebung strahlen auf Anhieb ein Gefühl von Ruhe aus.

 

Erstaunlich ist darüber hinaus, dass die verwendeten Materialien beim Betrachten völlig unerheblich geworden sind. Längst wurde eine Transformation vollzogen hin zu einem eigenständigen Objekt, das aus sich heraus besteht, wirkt und Ansprüche an die Schauenden anmeldet. Denn gleich wie, unberührt lassen diese Arbeiten nicht.

 

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